Saturio 2019
€ 128,00 inkl. MwSt
Eine Beschreibung zu diesem Wein – ein Teil der Weltelite mit internationalen Expertenbewertungen von sagenhaften 19,5 Punkten von 20 – hat uns Sepp Baldrian (Herausgeber „Der Weinbau“ und internationaler Verkoster) zukommen lassen.
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Beschreibung
Eine Beschreibung zu diesem Wein – ein Teil der Weltelite mit internationalen Expertenbewertungen von sagenhaften 19,5 Punkten von 20 – hat uns Sepp Baldrian (Herausgeber „Der Weinbau“ und internationaler Verkoster) zukommen lassen.
Der Saturio
Gleich anders: Georg hat mich gebeten den Saturio zu beschreiben, nach über 30 Jahren in aller Welt mit Verkosten und Beschreiben müsste es doch möglich sein, dem Saturio gerecht zu werden. Man dekantiert – man kostet – man versucht, den Eindruck mit Worten zu fassen und schreibt das nieder, was die Papillaren erkennen, probiert es noch einmal – und schmeißt die Notizen weg, weil sie einfach nicht den besonderen Eindruck wiedergeben.
Was tun?
Einer der großen Weinkenner der Welt hat den Saturio trefflicher beschrieben – meinen Eindruck auf den Punkt gebracht – deshalb seine Degustationsnotiz.
Degustationsnotiz
Der atemberaubend tiefgründige Duft zeigt eine überaus edle Fruchtfülle und ist mit unfassbar viel Terroir unterlegt, die Komplexität beeindruckt, das ausdrucksstarke Duftbild deutet auf ein konzentriertes Kraftbündel hin. Im Antrunk wirkt er erstaunlich schlank, aber explosiv und mit vibrierender Mineralität unterlegt. Der Saturio baut auch am Gaumen auf köstliche Frucht, sie wirkt aber niemals dominant. Der Wein beeindruckt mit bombastischer Kraft, überschwänglicher Fülle, raffinierter Süße und erfrischender, butterweicher Säure. Aber all das kommt erstaunlich leicht füssig daher. Das ist ein echter Weltklasse-Merlot, absolut eindrücklich! Was den Wein aber besonders auszeichnet: sein unwiderstehlicher, betörender Charme! Er hat irgendwie auch etwas Schlichtes an sich, er wirkt genauso sympathisch wie das Winzerpaar, das ihn erzeugt hat.
Diesem Wein in der obersten Qualitätsklasse der Welt gerecht zu werden, schaffte der Kollege auch nur zum Teil, denn unsere Worte wirken im Vergleich zur Realität des Kostmusters ärmlich.
Sepp Badrian
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 1 kg |
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Garagenwinzer Nikolai
Alles ist anders, denn Nikolai sucht keine Aufmerksamkeit, sondern lässt seinen Wein sprechen. Dass seine Magnums bei Edelweinversteigerungen in Zürich z.B. nach Hongkong zu Preisen verkauft wurden und werden, die jenseits liegen, ist Fakt. Sein günstigster Wein in Österreich kostet 126 Euro. In der Schweiz 145 Schweizer Franken – alles normal. Ebenso, dass fast alles vorab ausverkauft ist. Dass wir von Georgs Salon eine ganz kleine Zuteilung erhielten verdanken wir dem Team der Zeitung Der Weinbau. Nikolai zu beschreiben ist fast unmöglich. Er begann als völlig Branchenfremder mit dem Ziel den weltbesten Merlot zu erzeugen. Alleine der Gedanke, dass sich ein Laie ein solches Ziel setzt klingt etwas krank. Nikolai bereiste die ganz Großen der Weinwelt, studierte deren Wege und kaufte einen Weingarten am Eichkogel bei Guntramsdorf. Er setzte das weltbeste Rebmaterial, holte sich Experten und produzierte wie vor hundert Jahren oder heute noch wie die Großen von Bordeaux – Zeit ist alles. Eingriffe gibt es nicht.
Bei seinem Weingarten steht dominant ein römischer Grabstein. Stellt dieser nur einen Weinbezug mit dieser besonderen uralten Weinregion dar, tönt über allem ein Hauch der Musik von Vivaldi. Mit Marketing oder Sonstigen hat das nichts zu tun, sondern um eine für Mensch und Pflanzen stressfreie Ruhezone in Harmonie zu bilden. Auch in der Vinifizierung, was in diesem Fall ein falscher Ausdruck ist, wird nach der Pressung und Gärung nichts mehr gemacht. Einfach werden lassen. Der Wein spricht selbst, wann er gezogen werden muss. Dies geschieht dann, wenn die Hefen ihre Arbeit eingestellt haben – irgendwann – der Zeitpunkt ist nicht definierbar. Über allem herrscht Ruhe und Harmonie wie im Weingarten. Extreme Sauberkeit und die Aufmerksamkeit für jede einzelne Beere ist alles. Deshalb hat Nikolai nur 1,2 Hektar Weingarten, eine winzige Fläche. Nur: Jede einzelne Traube muss gerade lotrecht gewachsen sein. Ist der Traubenstiel gebogen kommt sie weg, weil das bereits den Saftstrom in der Traube und deren Ernährung in einem Mikrobereich stört. Nikolai setzt für seine Weingartenpflege in etwa die gleiche Zeit oder mehr ein, als mancher für 20 Hektar.
Über allem herrscht Ruhe und Harmonie wie im Weingarten. Extreme Sauberkeit und die Aufmerksamkeit für jede einzelne Beere ist alles. Deshalb hat Nikolai nur 1,2 Hektar Weingarten, eine winzige Fläche.
Wie kam er – ein Ahnungsloser – in den Weltmarkt der Großen? Kosten lassen – das war es – der Wein hat mit Weinexperten gesprochen.
126 Euro eine Flasche Wein mit Bestellungen aus aller Welt, aber meistens bekommen Käufer nie die Menge, die sie gerne hätten. Die Flasche mit einer Ausstattung mit echtgoldbezogenem Emblem – und wenn man sie zum Dekantieren ausgießt ertönt ein Hauch der Musik von Vivaldi. Es klingt nach Marketing, aber Nikolai sieht in der zarten Musik den Hauch seines Weinbergs und seiner Gefühlswelt. Die Ausstattung mit Kistchen aus einer exklusiven Schreiner Werkstatt bilden aus seiner Sicht das Bett für etwas Besonderes aus der Natur, das zu ehren ist.
Nikolai stellt einen eigenen Kosmos dar – sein Weg, seine Qualität – der Erfolg ohne Medien, Journalisten oder Präsentationen, sondern still weltweite tatsächliche Weinexperten kosten zu lassen und den Rest machte sein Wein, ob man es glaubt oder nicht.
Eine Kleinigkeit: sein Weingarten liegt im Naturschutzgebiet des Eichkogels, der durch die Thermenlinie bedingt eine wesentlich höhere Bodentemperatur, als dem Breitengrad gemäß, aufweist. Hier ist Flora und Fauna des Südens beheimatet. Geht man den Hang zu seinem Weinberg hinauf – einen verwachsenen Fußweg – findet sich genau bei seinem Weingarten ein gepflastertes Straßenstück mit Steinbegrenzungen. Wie alt diese sein kann konnte bisher niemand sagen.
Thermenregion
Ein Mosaik ohne Vergleich, dass durchaus weltweit so gesehen werden kann. Beginnend im Steinfeld rund um die Gemeinden Tattendorf und Teesdorf. Bis 1918 gehörten die Weine aus diesem Gebiet laut Kataster immer zu A Sorten die in anderen Regionen sonst als B Sorten bezeichnet und qualifiziert wurden. Konkret hier zu nennen wäre der Blaue Portugieser. Stand er im Steinfeld war er eine A Sorte – in allem anderen Gebieten der Monarchie war er eine B Sorte. Der besondere Boden und das Mikroklima lässt bestimmte Sorten einzigartig werden und die Natur lässt auf den kargen Böden nur sehr geringe Ernten zu. In den Zeiten wo Masse und Tiefpreis bestimmen lässt sich der von der Natur aufgezwungen Weg mit Kleinsternten nur mehr sehr schwer verfolgen. Aber bei akribischer Suche finden sich in diesem Gebiet besondere und einzigartige Weine. Ein Steinwurf vom Steinfeld entfernt, liegt Baden und Soos mit ihren Weinbergen eine völlig andere Welt. Hier kühlt im Vergleich zur Ebene des Steinfelds der kühle Wind von den Bergen und forciert so die Frutchsäure Entwicklung.
Der besondere Boden und das Mikroklima lässt bestimmte Sorten einzigartig werden und die Natur lässt auf den kargen Böden nur sehr geringe Ernten zu.
In Kottingbrunn, einst ein bedeutender Ort, – heute bedarf es des Navi diesen Ort zu finden – gab es einmal die größte Galopprennbahn der alten Welt, wo sich der Adel und die Reichen trafen und die Weine im Übermaß lobten. In Vöslau war der Sitz des größten Weinhändlers der alten Welt; Schlumberger – Er leiferte nach England, Indien, USA, Kanada, Madras und überall dorthin wo das Englische Weltreich herrschte. Denn der offizielle Wein des Houses of Commons war der Red Vöslauer – heute Blauer Portugieser genannt. In diesen Ort wurde auch nach Ende der Reblauskatastrophe ein turmartiges Schloss als Denkmal über den Sieg über die Reblaus errichtet – der Lausturm.
Weiter zu Perchtoldsdorf, ein Ort wo schon Mark Twain als Heurigen Gast begrüßt wurde, als er damals die weltberühmte Kaltwasser Kur in Kaltenleutgeben besuchte – Ob er Henryk Sienkiewicz dem Autor von Quo Vadis ebenfalls bei einem Heurigen traf, denn dieser kurte ebenfalls in Kaltenleutgeben, ist eine Hypothese. Selbst in diesem sehr kleinen Weinort sind 4 völlig differenzierte Klimaten und Böden vorhanden, die jeweils andere eigenständige Weine ergeben.
In Traiskirchen wiederum trafen sich in den Winzerkellern die verschiedenen Regionsspezifischen Weine. Denn die Winzer in diesen Ort hatten Weingärten im Steinfeld der absoluten Ebene, aber auch Weingärten auf dem Anniger (Bergweinbau).
In Bad Fischau sind die Weine herb fruchtig – frische Weine und zu 100% anders als wie in Traiskirchen oder Günselsdorf.
Fehlt da nicht noch etwas? Gumpoldskrichen – gab es doch auch. Stimmt Gumpoldskirchen ist im Grunde ein Drama – dieser Ort wurde auch in Frankreich zu den 3 besten Weinorten der Welt gezählt. Die weltweit einzigartige Anomalie der Thermenlinie, bewirkt in Gumpoldskirchner Kessel eine um 3 Grad höhere Bodentemperatur als in diesem Breitengrad üblich ist. Früher war die Stockkultur also Erdnäher als die heute gebräuchliche Hochkultur. Die Stöcke erhielten die Abwärme des Bodens – und erreichten natürliche Reifegrade die mit hohem natürlichen Zuckerrest Raritäten des Weltmarktes waren. Hinzu kommt die zweite wesentliche Stärke: die kalten Winde vom Anniger mit enormen Nachtabsenkungen. Diese zwingen Weinstöcke Weinsäure zu bilden. Das heißt überreife Weine mit fruchtigen Säuren waren das Ergebnis. Was wenige Wissen: Chateau Yquem lernte hier sein System kennen, da die Bodenheizung in Frankreich fehlte legten sie Steinplatten in den Weingärten auf, um die Hitze zu speichern und so erhielten sie reife Weine wie in Gumpoldskirchen. Der Ruf des Gumpoldskirchner Weines führte dann dazu, dass man auch in anderen Regionen einen „Gumpoldskirchner“ erzeugte, da die Herkunft in den 60igern und 70igern des vorigen Jahrhunderts nicht so genau genommen wurde. Die Weine waren aber süß, grauslich und billigst. So ging das Image von Einst verloren. Gumpoldskirchen hat nur 420 Hektar Weingarten und es wurden damals Gumpoldskirchner geliefert die theoretisch 6000 ha Rebfläche benötigt hätten.
Aber Gumpoldskirchen ist nur ein Ort in einer Perlenkette des Besonderen, auch wenn es übertrieben klingt. Die Theremenregiohn ist eine sehr kleine Region die von der offiziellen österreichischen Weinwirtschaft in ihre Bedeutung übersehen wird und ruht.
Die Thermenregion die vom Massenweinbau bis auf eine Ausnahme übersehen wurde, bietet heute kleinstrukturierte tolle Betriebe mit viele besonderen Bedingungen für den Weinbau – es lohnt sich diese Region kennen zu lernen.
Die weltweit einzigartige Anomalie der Thermenlinie, bewirkt in Gumpoldskirchner Kessel eine um 3 Grad höhere Bodentemperatur als in diesem Breitengrad üblich ist.