Rebsorte: Welschriesling
© ÖWM / Oberleithner

Welschriesling

Früher wurde diese Sorte aufgrund ihrer guten Eigenschaften oft nur für die besten Lagen empfohlen. Er stellte damals in manchen Gebieten in Österreich, sogar in der Beliebtheit, den König der Weißweinsorten, den Riesling, in den Schatten – mit dem er aber nicht verwandt ist. Heute ist der Welschriesling ein meist unerkanntes Genie.  

Die genaue Herkunft des Welschrieslings ist bis heute nicht bekannt. Eine Theorie besagt, dass er wahrscheinlich aus der Champagne stammt. Dies beschrieb bereits Hermann Göthe, Ampelograph und Direktor der steiermärkischen Weinbauschule in Marburg, in seiner Schrift „Der Weingarten“ im Jahre 1873. Aufgrund der Ähnlichkeit im Aussehen mit dem Riesling erhielt diese Sorte den Namen Welschriesling. Welsch wird im Germanischen als „fremd“ oder „andersartig“ bezeichnet (ursprünglich wahrscheinlich die germanische Bezeichnung für Kelten), denn im Geschmack ist diese Sorte komplett anders.

Eine weitere Theorie besagt, dass der Welschriesling (Riesling Italico) von Südtirol aus in die Kronländer verbreitet wurde. Dipl.-Ing. Dr. Ferdinand Regner vermutet, dass der Welschriesling aus dem Elbling herausselektiert wurde und dabei schon eine Kreuzung mit Verduzzo oder einer nahen verwandten Sorte darstellt.

Auch Rumänien wird als möglicher Ursprung genannt. In der Region Walachei, südlich von den Karpaten, gedeiht diese Sorte besonders gut.

Die Anbaufläche in Österreich (2015) beträgt 7,2% von der gesamten Weinanbaufläche. Weiters wird er in Südosteuropa, Ungarn, Südtirol und Norditalien kultiviert.

Der Austrieb der Rebsorte ist spät. Die Blütezeit sowie die Reifezeit sind ebenfalls spät. Die Rebsorte liefert frisch-fruchtige Weine mit einem Bukett, das an Stachelbeeren, grüne Äpfel, Zitrus und Johannisbeeren erinnert. Sie besitzt eine knackige, fast rassige Säure und eine herb-frische Note.

Der Welschriesling ist ein Meister der Vielfalt. Von leichten Sommerweinen bis hin zu Prädiktatsweinen findet man ihn überall. Außerdem ist er besonders auch für Schaumweine geeignet