Wachau
Viel beschrieben was gibt es dazu noch zu sagen?
Klar die Wachau ist ein Traumland, eine Traumregion mit mit edelsten Weingütern die nicht nur auf Knoll, F.X. Pichler, Hirzberger, und Prager reduziert sind. Tolle Weine von Weltruf finden sich fast in jedem Winzerbetrieb. Die Wachau ist reich an Geschichten, aber der Weinbau hat seine Wurzeln in der Armut der Bauern. In diesem Flusstal fehlten die Gründe für Korn, Kartoffel oder Viehzucht. Es gab nur die Berge mit kleinsten Flecken die den Berghängen abgerungen wurden. Deshalb verdingten sich die einheimischen Bauern als Knechte in der Flussschifffahrt (das Schifffahrtmuseum in Spitz zeigt einprägsam dieses Leben). Um Leben zu können, hatten die Bauern in den kleinen Weingärten die Zwischenkulturen mit Karotten, Kraut, Rüben und Kartoffel gepflanzt. Gras für die Ziegen war auch noch vorhanden.
Tolle Weine von Weltruf in fast jedem Weinbaubetrieb
Das war die eine Seite. Die prächtige Bauten in Wösendorf, Weissenkirchen, Spitz, Loiben oder Dürnstein zeigten aber Wohlstand und Reichtum. Dieser gehörte den Adel und den Klöstern. Diese Entwicklung ist im Grunde auf dem Stift Passau und der bayrischen Besiedlung beruhend. Passau war eines der ersten Klöster die in der Wachau einen Lesehof errichteten. Es folgte Kloster um Kloster. Viele davon sind heute nur mehr als Namen in der der Wachau, wie der Tegernseerhof bestehend. Die Adelsfamilie Dietrichstein hatte als Beispiel ein weit verzweigtes Weinbauimperium, dass über Nikolov (Nikolsburg – heute in Tschechien liegend), Hollenburg, den Zöbinger Heiligenstein bis zur Loiben in der Wachau reichte. Der Reichsabgeordnete Dietrichstein gründete auch eine große Kellerei in Loiben, die als Basis des ersten tatsächlichen Handelsbetriebes der Wadchau diente. Die Reste davon sind im alten Felsenkeller in Loiben zu finden.
Das spannende und besondere der Wachau ist, das eigentlich drei Männer, der Wirt Herr Jamek, der Bürgermeister von Spitz Herr Hirzberger und der aus dem Waldviertel stammende Herr Prager, die Wachauer und deren Weine zu dem machten was sie heute darstellen.
Die Vorgeschichte: Lenz Moser entwickelte die so genannte Hochkultur. Diese Erziehungsart verursachte eine Revolution. Sie erlaubte wesentlich höhere Erträge, verbunden mit geringerem Arbeitsaufwand. In dieser Zeit gab es eine österreichweite „Empfehlung“ der Obrigkeit, für die Anlieferung an die Genossenschaften, nach denen sich auch die Händler richteten.
Mit der Hochkultur waren 12.000 bis 18.000 Kilogramm Lese pro Hektar normal, die Wachau konnte mit ihren Berglagen und kleinen Flächen nicht einmal ansatzweise in den Erträgen mithalten. Die Zeitung der Kurier titelte „die Wachau stirbt“ ein tatsächlicher Absterbeprozess war im Laufen. Die oben genannten setzten sich in dieser tristen Situation zusammen und suchten einen Weg. Die Erkenntnis war absolute Qualität zu produzieren. Ein schwieriges Thema in der Zeit als der „Doppler “ dominierte.
Diese Herren, insbesondere Herr Jamek, holten Journalisten in die Wachau. Sie bemühten sich und bearbeiteten ihre Kollegen, die zu Beginn auch sehr skeptisch waren, in Richtung Qualität. Der Politik passten diese Wege nicht. Als z. b. Herr Jamek 1964 den ersten Wein ohne Zuckeraufbesserung produzierte, gab es eine riesen Aufregung: untrinkbar usw. (Bei hochwertigen Weinen gibt es heutzutage keine Aufbesserung mehr). Schon im Jahre 1966 füllte bereits Herr Hirzberger sowie auch Herr Prager ohne Aufbesserung ab. Diese Idee begann sich in der Wachau durchzusetzen.
Herr Hirzberger und Herr Prager und insbesondere Herr Jamek holten Journalisten in die Wachau. Sie bemühten sich und bearbeiteten ihre Kollegen, die zu Beginn auch sehr skeptisch waren, in Richtung Qualität.
Die Realität der Jahre von 1960 bis 1970 war aber weitgehend eine andere. Ein weiteres Beispiel: Bei Rotwein wurde von den Verbänden des Weinbaues auch empfohlen die größte möglichen Mengen zu Ernten die dann mit Deckwein gefärbt wurde. Diese Deckweine von der Südimport, untrinkbare grauenhafte Weine färbten die rötliche Masse und der Zucker gab den Geschmack. Für die Zucker Industrie, der staatlichen Düngerindustrie war diese Entwicklung ein Traum. Für den Staat der dadurch Devisen einsparte ebenso. Aber dann kamen drei Wachauer die dagegen ankämpften. Der legendäre Leiter der Genossenschaft Dürnstein Herr Ing. Schwengler, schloss sich dieser Entwicklung fast brachial an. Er veränderte den Namen Genossenschaft Dürnstein in Freie Weingärtner – ein Sakrileg.
Letztlich bewirkte diese Entwicklung der drei Herrn eine totale Veränderung des österreichischen Weinbau. Heute wird kolportiert das der Glycolskandal (der im Grunde keiner war, es wurde das natürliche Glyzerin mit einem technischen Produkt Glycol zur Abrundung eingesetzt. Heute wo Gummi Arabicum als erlaubte Weinfremde Zugabe eingesetzt wird, eine Bagatelle) der Wendepunkt zur Qualität war. Die tatsächliche Ursache für den Qualitäts Weinbau heute war die Wachau in der ab 1960 die Richtung gelegt wurde.
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