Ausgewählt:

Grauburgunder VIRTUOS 2023

 29,00 inkl. MwSt

Grauburgunder VIRTUOS 2023

 29,00 inkl. MwSt

41,43 € / Liter
Lieferzeit nach Zahlungseingang 2-3 Werktage

Ein Grauburgunder mit Charakter, Spannung und großer Präsenz – ganz im Sinne seines Namens: virtuos komponiert, präzise interpretiert, mitreißend im Ausdruck.

30 vorrätig

Anbaugebiet: Thermenregion
Kostnotiz:Geflügel, Kalb, gegrillter Fisch, vegetarische Gerichte wie Spargel oder Pilze, sowie zu Käse oder mild gewürzte asiatische Küche
trocken | 0,75l | 14,5 %

Beschreibung

Der Grauburgunder Virtuos ist das Herzstück des Weinguts Wölflinger – ein Wein, der zeigt, was diese Rebsorte in besten Lagen und mit kompromissloser Sorgfalt zu leisten vermag.

Für diesen außergewöhnlichen Burgunder wurden ausschließlich vollreife Trauben aus den Toplagen des Weinguts selektiv von Hand gelesen. Nach einer schonenden Verarbeitung wurden die Moste auf drei verschiedene Ausbaumethoden aufgeteilt: 500-Liter-Eichenholzfässer, Tonkugel und Edelstahltank. Jede Komponente bringt ihre eigene Nuance ein – Holz für Tiefe und Struktur, Ton für Textur und Reife, Stahl für Klarheit und Frische.

Nach insgesamt 18 Monaten auf der Voll- und Feinhefe wurden die einzelnen Partien sorgfältig assembliert. So entstand ein Wein, der sowohl die Präzision des Ausbaus als auch das Potenzial der Rebsorte eindrucksvoll widerspiegelt.

Im Glas zeigt sich der Virtuos straff, mineralisch und vielschichtig, mit großer Länge und Tiefe. Noten von reifer Birne, feiner Würze und einem Hauch Rauch verbinden sich mit einer eleganten Cremigkeit und einem druckvollen Mundgefühl. Ein Grauburgunder mit Charakter, Spannung und großer Präsenz – ganz im Sinne seines Namens: virtuos komponiert, präzise interpretiert, mitreißend im Ausdruck.

Weingut Wölflinger Portrait Banner

Weingut Wölflinger

Ausnahmeise ein Vorwort, um diese besondere Entwicklung zu verstehen. Karl Wölflinger stammt aus dem bekannten Heurigenort Perchtoldsdorf, der durch die Anbindung an die Wiener Straßenbahn in den 50er und 60er Jahren einen Boom erlebte, der einzigartig war. Der Wein war der Mittelpunkt, zum Essen gab es bei den Heurigen höchstens ein Schmalzbrot, drei Firmen wie der legendäre „Stelzen Werner“ boten warme Speisen zur Mitnahme zum Heurigen an. Es war normal, dass man sein Essen zum Heurigen mitnahm – der Wein war das Geschäft der Winzer, die Weinqualität war nicht von großer Bedeutung, ein „Resches Glasl“ vom Alten und vom Heurigen genügten. Aber ab den 70er Jahren änderte sich das Konsumverhalten. Die Weinqualität bekam einen Stellenwert und die Konsumation verringerte sich in der Menge erheblich. Vereinfacht gesagt: vom Reinschütten zum Genießen. Nicht einfach für einen Ort, der von der Mengenkonsum lebte. Ist Qualitätsweinbau der Sptize in Perchtoldsdorf überhaupt möglich? Es gab aber einen Hinweis von Vorvorgestern: Sowohl Mark Twain als auch Henryk Sienkiewicz, der Autor von Quo Vadis, der die damals weltberühmte Kaltwasserkur in Kaltenleutgeben machte, lobten die Perchtoldsdorfer Weine euphorisch. Das Lob gerade Mark Twains ist ein Besonderes, da er klare Aussagen über Weine machte, etwa: „Die Deutschen lieben Rheinwein. Er wird in schlanke Flaschen gefüllt und für ein gutes Getränk gehalten. Von Essig unterscheidet er sich durch das Etikett.“

Die „Haurer“ (in dieser Region war die Bezeichnung für Winzer „Haurer“, im Rest Niederösterreichs „Weinhauer“) begannen in Richtung Qualitätsweinbau zu arbeiten und zum Erstaunen der Weinbranche und auch der Konsumenten hatte Karl Rabl in den 90er Jahren den Besten Rotwein Österreichs. Es begann mit dem Engagement Vieler eine intensive Suche zur extremen Weinqualität. Ein langsamer Prozess ohne öffentliche Wahrnehmung, es war ein nicht abgesprochener, interner Prozess, eine Art stiller Wettbewerb der Jungen, heute kann man einen Cabernet von absoluter Weltklasse finden, großartigste Weine sind bei den meisten Betreiben fast selbstverständlich auf den Weinkarten zu finden. Der Ort schaffte ganz still den Turnaround vom Heurigenort zum Weingenuss-Ort. Vergleicht man Perchtoldsdorf mit der Legende von einst Gumpoldskirchen, so zeigen die Bewertungen eine wesentlich höher Dichte an Awards und Fachbewertungen.

Ein Prototyp diese Jungen P`dofer Winzer ist Karl Wölflinger aus Perchtoldsdorf: Er ist um die 20, Absolvent von Krems, sammelte bereits Auslandserfahrungen und geht mit großem Aufwand an Zeit analytische Wege, um das Besondere aus den Weinen und aus der Natur ins Glas zu bringen. Auch eine Auseinandersetzung mit der regionalen Uraltsorte „Königsast“ (Feteasca Regala), dem Wein der Könige des alten Europas, zeigt, dass diese Randsorte nicht zu Unrecht zu den besten der Welt gehörte. Karl Wölfinger sucht dabei, was in der puren Natur steckt, um Wein zu einem Traum werden zu lassen. Durchdachte aufwendige Wege: ein Holzfass hat enorme Stärken – hinsichtlich Micro Oxydation. Ein Stahltank hat enorme Vorteile hinsichtlich des Erhalts der Frucht und des Säurespiels. Dazu der Clayver – ein 400 Liter Tonfass – die ideale Amphore, allerdings ohne die Probleme rund um Hygiene. Diese drei Verfahren wurden einzeln ausgebaut und dann wieder vereint. Das Ergebnis: ein Hauch vom Feinsten der Natur.

Sein Aufwand und Anspruch lassen sich mit „Natur- und Wein-Extremist“ am besten beschreiben. Die Natur, der Jahrgang bestimmt, und er sieht sich als Diener der Reben und der Vinifikation, nur als helfende Hand. Er sucht in der Literatur und Praxis in aller Welt nach Erfahrungen der oftmals kleinen Spezialisten der Spitzen, die extremen, fast schon Religionscharakter haben und egal mit welchem Aufwand Höchstleistungen erreichen. Sein Weg hat nichts mit wirtschaftlichen Überlegungen zu tun, sondern nur mit dem Ziel, jedes Jahr mehr aus der Praxis zu lernen um sich weiter steigern zu können.

Anbaugebiet Thermenregion

Thermenregion

Ein Mosaik ohne Vergleich, dass durchaus weltweit so gesehen werden kann. Beginnend im Steinfeld rund um die Gemeinden Tattendorf und Teesdorf. Bis 1918 gehörten die Weine aus diesem Gebiet laut Kataster immer zu A Sorten die in anderen Regionen sonst als B Sorten bezeichnet und qualifiziert wurden. Konkret hier zu nennen wäre der Blaue Portugieser. Stand er im Steinfeld war er eine A Sorte – in allem anderen Gebieten der Monarchie war er eine B Sorte. Der besondere Boden und das Mikroklima lässt bestimmte Sorten einzigartig werden und die Natur lässt auf den kargen Böden nur sehr geringe Ernten zu.  In den Zeiten wo Masse und Tiefpreis bestimmen lässt sich der von der Natur aufgezwungen Weg mit Kleinsternten nur mehr sehr schwer verfolgen. Aber bei akribischer Suche finden sich in diesem Gebiet besondere und einzigartige Weine. Ein Steinwurf vom Steinfeld entfernt, liegt Baden und Soos mit ihren Weinbergen eine völlig andere Welt. Hier kühlt im Vergleich zur Ebene des Steinfelds der kühle Wind von den Bergen und forciert so die Frutchsäure Entwicklung.

Der besondere Boden und das Mikroklima lässt bestimmte Sorten einzigartig werden und die Natur lässt auf den kargen Böden nur sehr geringe Ernten zu.

Anbaugebiet Thermenregion
Weinbauregion Thermenregion ©ÖWM

In Kottingbrunn, einst ein bedeutender Ort, – heute bedarf es des Navi diesen Ort  zu finden – gab es einmal die größte Galopprennbahn der alten Welt, wo sich der Adel und die Reichen trafen und die Weine im Übermaß lobten. In Vöslau war der Sitz des größten Weinhändlers der alten Welt; Schlumberger – Er leiferte nach England, Indien, USA, Kanada, Madras und überall dorthin wo das Englische Weltreich herrschte. Denn der offizielle Wein des Houses of Commons war der Red Vöslauer – heute Blauer Portugieser genannt. In diesen Ort wurde auch nach Ende der Reblauskatastrophe ein turmartiges Schloss als Denkmal über den Sieg über die Reblaus errichtet – der Lausturm.

Weiter zu Perchtoldsdorf, ein Ort wo schon Mark Twain als Heurigen Gast  begrüßt wurde, als er damals die weltberühmte Kaltwasser Kur in Kaltenleutgeben besuchte – Ob er Henryk Sienkiewicz dem Autor von Quo Vadis ebenfalls bei einem Heurigen traf, denn dieser kurte ebenfalls in Kaltenleutgeben, ist eine Hypothese. Selbst in diesem sehr kleinen Weinort  sind 4 völlig differenzierte Klimaten und Böden vorhanden, die jeweils andere eigenständige Weine ergeben.

In Traiskirchen wiederum trafen sich in den Winzerkellern die verschiedenen Regionsspezifischen Weine. Denn die Winzer in diesen Ort hatten  Weingärten im Steinfeld der absoluten Ebene, aber auch Weingärten auf dem Anniger (Bergweinbau).

In Bad Fischau  sind die Weine herb fruchtig – frische Weine und zu 100% anders als wie in Traiskirchen oder Günselsdorf.

Fehlt da nicht noch etwas? Gumpoldskrichen  – gab es doch auch.  Stimmt Gumpoldskirchen ist im Grunde ein Drama – dieser Ort wurde auch in Frankreich zu den 3 besten Weinorten der Welt gezählt. Die weltweit einzigartige Anomalie der Thermenlinie, bewirkt in Gumpoldskirchner Kessel eine um 3 Grad höhere Bodentemperatur als in diesem Breitengrad üblich ist.   Früher war die Stockkultur also Erdnäher als die heute gebräuchliche Hochkultur. Die Stöcke erhielten die Abwärme des Bodens – und erreichten natürliche Reifegrade die mit hohem natürlichen Zuckerrest Raritäten des Weltmarktes waren. Hinzu kommt die zweite wesentliche Stärke: die kalten Winde vom Anniger mit enormen Nachtabsenkungen. Diese zwingen Weinstöcke Weinsäure zu bilden. Das heißt überreife Weine mit fruchtigen Säuren  waren das Ergebnis. Was wenige Wissen: Chateau Yquem lernte hier sein System kennen, da die Bodenheizung in Frankreich fehlte legten sie Steinplatten in den Weingärten auf, um die Hitze zu speichern und so erhielten sie reife Weine wie in Gumpoldskirchen. Der Ruf des Gumpoldskirchner Weines führte dann dazu, dass man auch in anderen Regionen einen „Gumpoldskirchner“ erzeugte, da die Herkunft in den 60igern und 70igern des vorigen Jahrhunderts nicht so genau genommen wurde.  Die Weine waren aber süß, grauslich und billigst. So ging das Image von Einst verloren.  Gumpoldskirchen hat nur 420 Hektar Weingarten und es wurden damals Gumpoldskirchner geliefert die theoretisch 6000 ha Rebfläche benötigt hätten.
Aber Gumpoldskirchen ist nur ein Ort  in einer Perlenkette des Besonderen, auch wenn es übertrieben klingt. Die Theremenregiohn ist eine sehr kleine Region die von der offiziellen österreichischen Weinwirtschaft in ihre Bedeutung  übersehen wird und ruht.

Die Thermenregion die vom Massenweinbau bis auf eine Ausnahme übersehen wurde, bietet heute kleinstrukturierte tolle Betriebe mit viele besonderen Bedingungen für den Weinbau – es lohnt sich diese Region kennen zu lernen.

Die weltweit einzigartige Anomalie der Thermenlinie, bewirkt in Gumpoldskirchner Kessel eine um 3 Grad höhere Bodentemperatur als in diesem Breitengrad üblich ist.